Immer mehr Menschen sind von der eigenen oder der Pflegebedürftigkeit eines lieben Angehörigen betroffen. In nahezu allen Fällen, hat man sich über diese Phase des Lebens vorher keine Gedanken gemacht. Denn so lange man jung, vital oder auch generell gesund ist, scheint diese Möglichkeit so weit entfernt wie der Mond. Doch es kann alle und jeden und zu jeder Zeit treffen. Man kann die Pflegebedürftigkeit nicht vorher planen, so wie man seinen Ruhestand unter Umständen planen kann. Doch wie verhält es sich mit der Dankbarkeit der Pflegebedürftigen?  

Ganz sicher sind pflegebedürftige Menschen nicht dafür dankbar, dass sie ab einem gewissen Zeitpunkt in ihrem Leben auf fremde Hilfe angewiesen sind. Aus einstmals selbstständigen Menschen werden im Fall der schweren Pflegebedürftigkeit Menschen, denen es sehr unangenehm ist, für den Gang zur Toilette um Hilfe bitten zu müssen oder das Essen angereicht zu bekommen.  

Aber Pflegebedürftige sind dankbar, sehr dankbar sogar. Denn jedes liebe Wort, jede kleine Streicheleinheit und jede Minute, die man mit ihnen verbringt, lässt sie trotz ihrer Pflegebedürftigkeit noch dieses Gefühl erleben, ein Mensch zu sein. Ein Mensch, der es wert ist, dass man sich um ihn kümmert. Selbst wenn der Grad der Pflegebedürftigkeit vielleicht soweit fortgeschritten ist, dass sie sich nicht mehr verbal äußern können. Ihre Dankbarkeit zeigen sie dann auf andere Weise. Sie lächeln, ihre Augen strahlen oder sie geben eine andere Reaktion von sich.  

Es braucht also grundsätzlich gar nicht viel, damit Pflegebedürftige dankbar sind. Alles was es braucht, ist die menschenwürdige Unterbringung und Betreuung sowie ein klein wenig mehr Zeit durch die Pflegenden.

 

 

 

 

 


Wir pflegen nach dem Prinzip der Gruppen- und Beziehungspflege. Das heißt, daß die Wohnbereiche in zwei Teilbereiche untergliedert sind, für die jeweils eine Pflegekraft zur Verfügung steht. Die Bewohner werden nach Möglichkeit von ihnen bekannten und vertrauten Personen gepflegt.

Qualitätssicherung
Wir entwickeln laufend qualitätssichernde Maßnahmen und pflegen ein betriebsinternes Qualitätsmanagement. Die Optimierung der Pflegeleistung ist uns wichtig. Dabei beziehen wir die Wünsche, Ideen, Zielsetzungen unserer Kunden und die der Mitarbeiterinnen mit ein. Wir arbeiten nach hauseigenen Standards. Fort- und Weiterbildungen finden planvoll und regelmäßig statt.


 

 

 

Verstehende Pflege und Betreuung

 

Ein gerontopsychologisches Pflegekonzept für die Bewohnerinnen und Bewohner im Kastanienhof Elmlohe.

Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das ist Leitmotiv einer verstehenden Pflege und Betreuung, die bemüht ist, einen würdigen Umgang mit alten Menschen zu bewahren und zu verwirklichen.

Mit dem Konzept einer verstehenden Pflege und Betreuung vertreten wir eine Sichtweise, die nach dem Wesen des Menschen fragt, und die jeden einzelnen als Person wahrnimmt und annimmt in seinem So-sein und Geworden-sein.

Uns ist daran gelegen, allen Bewohnerinnen und Bewohnern mitfühlend und verstehend zu begegnen, jeden einzelnen in seinem persönlichen (subjektiven) Erleben und Erleiden zu respektieren.

Wir wollen Antwort geben mit unserem pflegerischen und helfendem Handeln auf die inneren Beweggründe und biographischen Gewohnheiten unserer Bewohnerinnen und Bewohner.

Verstehende Pflege ist fragende Pflege, die nicht schon meint, über einen anderen Menschen Bescheid zu wissen.

Sie ist vielmehr bemüht, herauszufinden, was ihn im Innersten bewegt, was er mit seinen Verhaltensweisen ausdrücken möchte, was ihn beschäftigt und zu schaffen macht.

Einen Menschen zu verstehen bedeutet, hinter Worten und Verhaltensweisen seine gefühlsbestimmten (emotionalen) Motive zu erkennen, worum es ihm geht.

Denn, was immer wir wünschen oder wollen, was immer wir anstreben und zu erreichen suchen, das alles hat seinen guten Grund, der uns überhaupt erst in Bewegung bringt.

Jede Verhaltensweise, sei sie zunächst auch störend oder unverständlich, bringt zum Ausdruck, dass uns etwas am Herzen liegt und für uns Bedeutung hat: eine Sorge vielleicht, die Suche nach Sicherheit und Geborgenheit, das Streben nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung, der Wunsch wertgeachtet zu sein, was immer wir brauchen oder bewirken möchten.

Diese guten Gründe sind Lebensmotive, die alle Menschen gleichermassen bewegen.

Bei jedem einzelnen aber haben sie in der je eigenen Biographie und Lebensgeschichte eine besondere Ausprägung erfahren. Jeder hat seine eigenen Lebensweisen und Gewohnheiten, seine eigene persönliche Lebensentwicklung, die ihn anleitet in seinem Verhalten und Handeln.

Gerade wer sich mit alten Menschen befasst, der muss sich mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Wir werden auf diese Weise dem fühlenden Menschen verbunden bleiben und somit niemanden zum "Fall" erklären, den wir dann fürsorglich versorgend „abfertigen“.

Darum fragen wir nach seiner Biographie: was hat ihn in früheren Jahren bewegt,  was war ihm wichtig? Was erlebte er in seiner Kindes- und Jugendzeit? Welche Moralvorstellungen haben ihn geprägt? Welche Lebensweisheiten wurden ihm  auf den Weg gegeben? In welchem Daheim-Gefühl ist er aufgewachsen, wo fühlte er sich zugehörig und aufgehoben? Auf welche Weise hat jemand gelernt, seine Alltagsprobleme zu bewältigen? Was war seine biographische "Normalität"?

Diese und weitere Fragen dienen keinesfalls unserem Bedürfnis nach Dokumentation, wir wollen vielmehr mit unseren biographischen Erhebungen beitragen zu einer fachlichen und zugleich wertschätzenden Umgehensweise, die sich dem einzelnen, seiner biographischen Identität angemessen verhält und zuwendet.

Mit dem Konzept der Verstehenden Pflege und Betreuung wollen wir nicht allein Gutes tun, sondern Gutes bewirken. D.h. wir möchten unseren Bewohnerinnen und Bewohnern nicht alles abnehmen oder für sie übernehmen, sondern Eigenverantwortung fördern und Selbständigkeit bewahren.

Darum geben wir Gelegenheit, jedem, der es möchte und dem es möglich ist, sich zu betätigen und am Alltagsleben zu beteiligen.

Wir möchten ihn motivieren, mit Interesse am Leben teilzuhaben. Wir wollen auf diese Weise Sinnerfahrungen ermöglichen, auf die jeder Mensch seinem Wesen gemäß ausgerichtet ist.

Der "Wille zum Sinn" ist allen Menschen zu eigen: wir wollen, solange wir leben, eingebunden sein in unsere Lebenswelt und ausgerichtet bleiben auf etwas, das nicht wieder wir selber sind. Sinn aber geht uns verloren, wenn es nichts mehr zu sorgen oder zu besorgen gibt, wenn keinerlei Aufgaben oder Verpflichtungen mehr zu erfüllen sind.

Sinn erfahren wir dort, wo wir in einer Lebensgemeinschaft mit anderen Menschen tätig bleiben und Anteil nehmen am anderen, wo wir uns in Beziehungen verhalten und zugehörig und zu hause fühlen.

Darum wollen wir mit dem Konzept der Verstehenden Pflege Wohnen ermöglichen und beitragen zu einer vertrauten Umgebung, in der sich jeder einzelne heimisch fühlen kann.

Mit einer an den menschlichen Grundmotiven orientierten Milieugestaltung möchten wir darum unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ein Daheim-Gefühl vermitteln, das die je eigenen Lebensweisen und Gewohnheiten berücksichtigt und respektiert. Ein Daheim-Gefühl umfasst alles, was wir mit dem Wort "Wohnen" verbinden: die vielfältigen Aspekte unserer individuellen Lebenswelt, das gesamte Beziehungsgeflecht, in dem wir uns befinden, vor allem auch in der Beziehung zu Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen.

Verstehende Pflege achtet die zeitgeschichtliche Normalität eines jeden Bewohners und möchte, so weit es möglich ist,  seine traditionellen Gewohnheiten wahren und sie substituierend einsetzen.

Gerade dement betroffene Menschen brauchen einen sicheren Ort, wo sie sich aufgehoben fühlen, wo sie sich in einem zeitgeschichtlich angemessenen Milieu auskennen, wo sie sich mit ihrer biographisch definierten Individualität identisch fühlen können. 

Das Konzept der Verstehenden Pflege lässt sich nicht ein für alle mal installieren, sondern ist ein ständiger Prozess.

Wir sind immer wieder im Werden, herausgefordert und gefragt, was wir verändern und verbessern können.

Dazu brauchen und erbitten wir das Mitwirken unserer Bewohnerinnen und Bewohner aller, die guten Willens sind, in einer Lebens- und Wohngemeinschaft zu einer verstehenden Umgehensweise beizutragen.

Nicht zuletzt ist es unser besonderes Interesse und bleibendes Anliegen, die Angehörigen in unseren Heimalltag mit einzubeziehen.

Sie sollen nicht nur Besucher sein, wir möchten Sie vielmehr einladen, mit beizutragen und sich zu beteiligen an der Lebenswelt unserer Bewohnerinnen und Bewohner.

Wir pflegen Menschen und nicht ihre Betten!

Mit diesem Leitmotiv hat Professor Erwin Böhm sein psychobiografisches Konzept begründet. Ein ehemaliger  Wegbegleiter von Herrn Böhm, Helmut Dorra, hat dieses Konzept weiterentwickelt und schult seit Anfang 2013 alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der „Verstehenden Pflege“. Wir freuen uns sehr darüber, dass uns Herr Helmut Dorra in der Umsetzung der "verstehenden Pflege" so tatkräftig unterstützt.